Warum Tierkommunikation lernen?

 

Wie „der Vater der Tierverhaltensforschung“ Konrad Lorenz bereits feststellte, entspringt der Wunsch nach einem Tier (oder mehreren) der uralten Sehnsucht der Menschen nach dem „verlorenen Paradies“.

Da unsere Lebensumstände jedoch anders sind als in diesem Zustand der absoluten Einheit, gibt es nicht selten Missverständnisse zwischen unseren tierischen Lebenspartnern und uns, obwohl wir sie lieben und sie uns.   Da kann die nonverbale, intuitive Kommunikation mit Tieren Klarheit verschaffen.

Es ist jedoch im Grunde nicht nötig, Tierkommunikation „zu lernen“. Es ist ein Erinnern an Verschüttetes und Ungenutztes, kein „Lernen“ im eigentlichen Sinne.

Es ist meine feste Überzeugung, dass die Fähigkeit dazu wirklich allen Menschen in die Wiege gelegt wurde, ebenso wie Empathie und viele andere Möglichkeiten zur nonverbalen Kommunikation.

Dies zu kultivieren, ins Bewusstsein zu rücken, ist die Basis für Tierkommunikation und meine Motivation, meine Freude an den Seminaren – Infos dazu hier: https://tiergefuehle.de/kurse-tierkommunikation/basiskurs.html

Eine Tierkommunikatorin hat keine „besondere Gabe“.

Für gute professionelle Tierkommunikations-Einzelberatungen ist es jedoch erforderlich, sich immer wieder selbst zu reflektieren – und sich reflektieren zu lassen! Sich immer wieder zu hinterfragen, in Demut und Bescheidenheit. Unter anderem, um differenzieren zu können, was Eigenprojizierung (eigene Gedanken und Gefühle) ist und was tatsächlich vom Tier übermittelt wurde. Dafür braucht es eine seriöse, fundierte und achtsame Ausbildung, und ebenso für den Umgang mit unseren Artgenossen, den Menschen, den Kund/innen und Kursteilnehmer/innen. Diesen gebührt der gleiche Respekt und das gleiche Wohlwollen wie den Tieren.

Es ist bekannt und erwiesen, dass in einem zwischenmenschlichen Gespräch viele Aspekte der Kommunikation ganz subtil ablaufen, auch über die Körpersignale hinaus, auch dann, wenn sich die Gesprächspartner nicht sehen, bei Telefonaten beispielsweise.

Und warum nun sollte ein Mensch sich dem widmen?  Was „nützt“ es den Menschen, sich auf diese Weise den Tieren zu öffnen und mit ihnen zu beschäftigen? Und wie hilft es beiden, Menschen und Tieren?

An dieser Stelle könnte ich natürlich meine eigenen Erfahrungen schildern, aber das feedback vieler Kursteilnehmer/innen freut mich immer wieder und ist sehr aufschlussreich. Sie berichten mir, dass ihre Öffnung für diese Art der tiefgehenden Kommunikation mit Tieren ihr Leben bereichert und in mancher Hinsicht verändert hat – anderen, tatsächlich lebenserleichternden Überzeugungen und Aspekten wird Raum gegeben, wenn wir uns der Sichtweise der Tiere öffnen. Jedoch nur, wenn mensch das möchte.  Die Kommunikation mit Ihrem Tier oder Ihren Tieren kann dazu führen, dass positive Veränderungen in Ihr Leben treten – nicht immer sofort, aber allmählich, im individuellen Tempo. Es braucht dazu lediglich (für Menschen manches Mal nicht so GANZ leicht umzusetzen ;o) …) die Bereitschaft, diese Veränderungen zuzulassen, neue Wege einzuschlagen.

Auch, wenn durch das Öffnen für die Weisheiten der Tiere manchmal das Überdenken eingefahrener Verhaltensweisen erforderlich ist und in der Folge die erwähnten Veränderungen geschehen, was für manche Menschen eine Herausforderung bedeutet: Dies ist ein dynamisches Leben, und die Tiere möchten, dass es ihren Menschen gut geht. Und – dass sie sich selbst gut tun! Unsere Haustiere erwarten nicht von uns, dass wir uns selbst völlig aufgeben, nur um ihnen ein rundum sorgloses und behütetes Leben zu ermöglichen. Wenn es eine gesunde Mischung aus Fürsorge für die Tiere und Fürsorge für sich selbst ist, sind sie glücklicher als mit einem Übermaß an Besorgnis, das auf sie gerichtet wird.

Deswegen ist es für die Menschen so bedeutsam, sich der intuitiven, nonverbalen Kommunikation mit Tieren zu öffnen. Zum Besten der Tiere und zu ihrem eigenen!

Ich habe es schon oft erlebt, dass die Tiere sich „ein Loch in den Bauch freuen“, wenn ihre Menschen nur versuchen, die Tiergefühle und ihre Betrachtungsweise des Lebens  zu verstehen – sie erwarten keine Perfektion von uns. Oft erzählen mir Kursteilnehmer/innen nach einem Kurs, dass ihre Tiere sich verändert haben, offener geworden sind, zugänglicher, fröhlicher, dass die ganze Beziehung leichter wurde, getragen von mehr gegenseitigem Vertrauen.

Natürlich – denn wenn sie wissen, dass wir  versuchen, ihre Gefühls- und Gedankenwelt zu ergründen, entwickeln sie mehr Ausdruckskraft. Es ist wie in zwischenmenschlichen Beziehungen. Wenn sich uns jemand aufrichtig widmet, fühlen wir uns angenommen und verbunden und vertrauen darauf, dass unsere Bedürfnisse wahrgenommen und geachtet werden. Genau das geschieht ebenso in der zwischenartlichen Kommunikation, es ist das, was wir für unsere Tiere tun können.  Sie spiegeln es, es kommt zurück.

Das ist es, was ich persönlich der Tierkommunikation und meinen Tieren zu verdanken habe. Eine tiefgreifende Veränderung der Sicht des Lebens, die vieles sehr viel leichter gemacht hat. Das, was ich gerne als den „gesunden Fatalismus“ und ihren Pragmatismus der Tiere bezeichne, lernte ich für mich ebenfalls umzusetzen (NICHT zu verwechseln mit Resignation, das ist etwas völlig Anderes!). Und nicht das Schicksal zwingen zu wollen mit aller Kraft.

Vertrauen in das Leben – eines der größten der vielen Geschenke, die die Tiere uns so großzügig geben.

 

 

Dieser Beitrag wurde unter Tierkommunikation - Alle Artikel veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

4 Kommentare zu Warum Tierkommunikation lernen?

Schreibe einen Kommentar