Erwartungshaltung

Die meisten Bücher über TK schüren eine Erwartungshaltung, die dazu führen kann, dass die interessierten Menschen sich selbst blockieren durch den Druck, unter den sie sich setzen. Die Messlatte an sich selbst wird nach der Lektüre der Bücher viel zu hoch angelegt, und zu weit an den Tatsachen vorbei, wie ich in ungezählten Kursen immer wieder von den Teilnehmer/innen erfahren habe. Tierkommunikation geschieht gerade zu Beginn meist völlig anders, als es vorausgesetzt wird, wenn man ein TK-Buch gelesen hat. Kein Mensch wird es in dieser Art der nonverbalen Kommunikation zu der Perfektion der Tiere bringen können – und selbst unter ihnen gibt es schon mal Missverständnisse.  Auch wenn es unpopulär ist, werde ich dazu stehen, dass niemand, auch ich nicht, fehlerlos ist.

Etwas, das ich gerne erwähnen  möchte in diesem Zusammenhang: Die Tierkommunikation wird sehr häufig bezeichnet als „mit Tieren reden“. Das alleine bereits erweckt den Eindruck, dass es nur diese Art von „Gesprächen“, von Gedankendialogen ist und die Erwartung solcher Übermittlungen blockiert viele interessierte Menschen in dem Erkennen anderer, ebenso wertvoller Wahrnehmungen. „Ich habe nur Gefühle erhalten vom Tier“ – ein häufig gehörter Satz von Basiskursteilnehmer/innen. Tiere übermitteln sehr häufig in einem Gefühlsaustausch – ebenso wertvoll wie der meist erwartete und erwünschte Gedankenaustausch.

Die geschätzte Trefferquote liegt bei den erfahrensten Tierkommunikator/innen in der Welt bei ca. 85 %. Warum nur sitzen dann bereits in den Basiskursen so viele Menschen, die 100 % von sich erwarten?? Und seitenlange hochphilosophische Abhandlungen? Wie gesagt, das alles KANN geschehen, aber so wie auch Menschen nicht ständig „herumphilosophieren“, so tun es die Tiere auch nicht. Sie übermitteln sehr fokussiert, oft wirklich auf den Punkt gebracht, und so gebe ich es weiter, ohne lange auszuschweifen. Manchmal, wenn ich das Gefühl habe, dass die Menschen am anderen Ende der Leitung gerade wegen der Kürze der Übermittlung nicht richtig wahrnehmen, wie wichtig sie dem Tier ist oder wie überaus bedeutsam sie für die Menschen ist, mache ich sie nochmal explizit darauf aufmerksam.

Eine Sache, die wir – so gut es geht – von ihnen lernen können: Gerade sie sind im so wichtigen Alltag, in dem Moment verankert. Und in den irdischen Bedürfnissen, da sind sie ganz pragmatisch, und das ist ebenso viel „wert“ wie ihre Übermittlungen über das Leben generell, die so oft hilf- und lehrreich für uns sind. Den Alltag lebens- und liebenswert gestalten, die Lebensfreude spüren, ist das nicht bereits sehr spirituell?? So viele Menschen sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens – und die Tiere leben.

Die Erwartungshaltung zu relativieren und somit die TK grundsätzlich leichter erlernbar (und lehrbar!) zu gestalten,  war ein sehr wichtiger Beweggrund für diese Seite, zu der ihr jetzt gefunden habt.

Die Erwartung,  wie Tierkommunikation geschieht, ist ebenfalls oft etwas unrealistisch.

Einige Zeit verwende ich in Kursen darauf, den Teilnehmer/innen das Vertrauen in ihre Gefühle nahe zu bringen, es ist die Basis. Kein Tier legt ernsthaft Wert darauf, dass ein Mensch auf telepathische Weise die Farbe seines Futternapfes erkennt – das sind Dinge, die einem Menschen, der „Beweise“ braucht, wichtig sind. Die Tiere jedoch möchten in ihren GEFÜHLEN verstanden werden. Auch lange Dialoge, wie sie zwischenmenschlich geführt werden und wie sie in vielen Büchern beschrieben sind, KÖNNEN vorkommen, müssen aber absolut nicht, jede andere Art der Kommunikation ist ebenso wertvoll. All unsere Wahrnehmungskanäle, gerade und besonders die Gefühlswahrnehmung, sind beteiligt an dieser universellen Art der Kommunikation. Visuelle Wahrnehmung (Bilder vor dem inneren Auge), Übertragungen der Körperwahrnehmung ebenso.

Wie sagte Conny Figge (und sie hat das copyright auf diesen Satz 😉 ), eine treue Kundin, Kursteilnehmerin und Freundin mal: „Tierkommunikation ist so selbstverständlich wie Atmen“. Und das, nachdem sie sich im ersten Kurs ebenfalls sehr selbst blockiert hatte aufgrund ihrer Erwartungshaltung und aufgrund ihrer Vorstellung, wie Tierkommunikation „funktioniert“.

Es gibt ganz klar nicht DEN einen Weg zur Tierkommunikation. Auch wenn in den meisten Büchern sehr ähnliche Übungen beschrieben werden. Die Wege zu einer tiefen, aufrichtigen, mitfühlenden Herz-zu-Herz-Verbindung sind so immens verschieden und abwechslungsreich.  Genau diese Verbindung, mit Aufrichtigkeit und ohne Ego, ist heilsam. Das, was gemeinhin als telepathischer Gedankenaustausch verstanden wird, kann dabei ebenfalls vorkommen, zusätzlich. Ein Gedankenaustausch ohne die Herzverbindung ist weit weniger aussagekräftig und mehr gefährdet, von Eigenprojizierung beeinflusst zu sein.

Immer wieder begegne ich Menschen, die sogar durch die oft vorausgesetzten Ruhe- oder Meditationsübungen eher blockiert werden, die gerade, wenn sie etwas völlig Anderes tun als an Tierkommunikation zu denken, hilfreiche Informationen der Tiere erhalten. Auch das kann kultiviert werden – abgelenkt zu sein, lenkt auch von dem selbst verursachten Druck, etwas „empfangen zu wollen“ ab.

Ich werde Alternativen in meine Kurse einbauen, die von den Teilnehmer/innen ausprobiert werden können – aber nicht müssen.

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